Kleine Kinder.
Ich hasse Kinder. Und doch mag ich sie. Ihre unbesiegbare Kinderlogik. ‘Wenn du von Bier Kopfweh bekommst, warum trinkst du es dann?’ Har Har! Ich lache mich tot.
Es ist schön etwas Frieden in der Nähe zu haben. Ihre Körper sind rein. Unschuldig. Ich muss aufpassen. Ich beobachte die still sich im Wind bewegenden Bäume, achte auf die kleinsten Anzeichen eines Attentats. Ich erkenne solche sofort. Dank wohl meines gut ausgeprägten Sinns für Hinterhalte und Gefahren. Ich weiß nicht, was die Fürstin beobachtet. Die Kinder sind vorsichtig, dann wieder spielen sie etwas und schon wieder vorsichtig. Verdammt erwachsen für so junge Kinder von Südländern.
Ich muss sie nur bewachen. Ich schweige, sage nichts. Versuche aber nett und freundlich zu bleiben. Ich wittere, höre genau hin. Erfasse mit meiner Nase jeden Geruch in der Umgebung. Meine Augen behalten alles im Blickfeld. Wir bewegen uns langsam durch die südlichen Ausläufer des Chetwaldes. Ich habe immer die Kinder mit der Fürstin im Blickfeld. Dafür sorge ich. Mein großer Nordbogen gezogen. Einen langen, gefährlichen Pfeil an der Sehne und jederzeit bereit zu spannen und zu töten. Nur so kann man Schutz gewähren. Durch die Gewissheit, dass man bereit ist das Nötige zu tun. Hier zählt keine Ehre, kein Stolz, keine Intelligenz.
Hier zählt Instinkt. Kontrolle. Wissen. Geschwindigkeit. Alles andere ist unwichtig. Nur so kann ich grausamer Barbar die Sicherheit der Schützlinge gewährleisten. Vom Himmel ist immer weniger zu sehen. Die Baumkronen decken uns ein.
Ich knie mich zu Boden und suche unter einer Distel nach einer Spur. Meine Ahnung war richtig. Ein… Kaninchen. Ja. Genau. Die Fürstin spricht zu ihren Kindern, ich höre nicht genau hin. Meine Sinne sind auf das Umfeld beschränkt und auf mögliche Gefahren. Ich folge leise der Spur.
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