Ganz ruhig Valen.
Du wirst jetzt nicht durchdrehen. Das sind Südländer. Das sind Kinder. Südländer. Kinder. Die machen das anders, als du. Verlier’ jetzt nicht den Verstand. Bring’ sie nicht um. Sei nett. Sei freundlich. Sei wachsam. Sei vorsichtig.
Sie schlagen auf einer Lichtung ein Lager auf. Ich musste eben fast heulen, als sie das Kaninchen verjagten. Aber wie gesagt. Ich bleibe ruhig. Sie essen etwas. Ich nicht. Ich bin still. Ich stehe etwas ausserhalb und spähe durch den Wald.
Die Kinder machen Späße. Die Fürstin auch. Gerne würde ich ihnen sagen, dass sie endlich den Mund halten sollten, damit ich lauschen kann. Aber ich lasse es und versuche stattdessen zu fühlen. Zu Wittern. Ich streiche etwas Laub zur Seite, lege mein Ohr flach auf den Boden und schließe konzentriert meine Augen. Erst spüre ich nichts, dann setzt sich der Zustand ein. Die Gespräche der Fürstin mit ihren Kindern verstummen. Ich bin eins mit der Erde. Ich fühle wie Laub auf den Boden fällt. Ich fühle kleine Tiere auf dem Boden herumlaufen. Ich fühle den Wald.
Warum ich das mache? Weil ich kein Südländer bin. Es gehört kein großes Kunststück dazu, den Wald zu fühlen. Den Atem gleichmäßig. Ruhig. Keine Hektik. Schweigen. Nichts sagen. Sich von den Menschen trennen. Die Ruhe selbst sein.
Dann höre ich es. Schritte. Es sind menschliche. Sie kommen näher, ungefähr Fünf. Ich öffne meine Augen, stehe rasch auf und zische leise. “Vorsicht!” und ziehe einen zweiten Pfeil zwischen meine Lippen, während ich den ersten auf den Bogen spanne und mich langsam seitlich zurück zu bewegen.
Irgendjemand ist dort.
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