Reitschule
Endlich war es soweit. Ich durfte zur Ausbildung. Vater ignorierte diesen wichtigen Tag für mich natürlich. Vater mochte mich als Jüngsten seiner Söhne nicht besonders. Valan war sein ganzer Stolz. Er war einer der besten Reiter mein großer Bruder. Ich war ihm nicht böse, dass er die gesamte Aufmerksamkeit von Vater bekam, im Grunde fand ich es gut so. So hatte ich meine Ruhe und konnte MEIN Leben leben. Nur leider war es in unserer Familie Brauch, dass alle Jungen Reiter wurden. Meine zwei Brüder waren welche und ich sollte ebenfalls einer werden… leider. Ich hasste Pferde. Ich hasste sie schon immer. Diese blöden Klepper waren zu nichts. Alles was die Pferde konnten, konnte ich besser. Sie waren vielleicht schneller als ich, aber ich war flinker und gewandter.
Ist ja auch egal. Ich musste nunmal. Ich war bis dahin noch nie geritten auf so einem blöden Gaul und das war dann auch das Problem. “Du bist dran, Valen.”, sagte der Lehrer zu mir und half mir auf ein riesiges Pferd. Ich hatte natürlich Angst und war sowas von nervös. Erst ging alles gut. Der Lehrer führte das Pferd langsam auf das große Feld und leider sahen mir alle zu. Familie, Wachen, Händler. Mist.
Valan lächelte mir ermutigend zu, aber ich wollte bloß weg. “So, jetzt du alleine.” Der Lehrer ließ los. Moment, hatte er gerade ‘Du alleine.’ gesagt? Ich war so gut wie tot. Und es passiert das, was passieren musste. Das riesige Pferd, dass ungefähr doppelt so groß war wie ich flippte aus und sprang wild herum. Aus der Menge hörte ich einige Aufschreie, dann wars aber auch schon vorbei. Ich sah den Himmel über mir und dann nur noch Schwärze.
“Aufwachen! Na, los. Steh’ auf kleiner Bruder!” Das war Valans Stimme. Ich öffnete langsam meine Augen. Alles schmerzte, ich hatte Kopfschmerzen und meine Knochen taten überall weh. ”Du bist ja ein Held, Valen. Der Einzige aus der Familie der kein Pferd zu reiten vermag.” Ich blickte auf meine Decke. Ich schämte mich. “Es tut mir Leid, euch enttäuscht zu haben, Bruder. Vater ist sicher wütend auf mich.” Valan lachte und klopfte mir auf die einzige Stelle die nicht weh tat. Meine Schulter. “Na, na, na. Ich habe dafür gesorgt, dass du in die Schützengruppe gesteckt wirst.” Ich blickte auf. Valan lächelte. Er meinte es ernst. “Danke, Valan!” Mir war der Schmerz egal. Ich fiel ihm um den Hals und drückte ihn so stark an mich wie es ging. Valan lachte. “Sonst noch ein Kommentar, kleiner Bruder?”
“Pferde sind blöd.”
“Stimmt.”, Valan grinste.
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