Die Augen wirken kalt, als Sieraiel auf das Anwesen blickt, dessen sie die letzten Wochen ihr Heim nannte.
Sie steht da, ganz in schwarz und zieht sich die kapuze tiefer ins Gesicht. Seid Synric sie für Selbstmordgefährdet erklärt hatte, war viel Zeit vergangen und genug möglichkeiten hatten sich ergeben, um die eigenen Gedanken wieder zu sammeln.
Charls, alter Mann, Freund, Geliebter? Er alleine trägt schuld daran, das ich zurück an dieses Haus bin. Ich wollte fern des Eides ein leben beginnen, doch ergaben sich Wege die ich selbst nie geplant habe. Foragol verschwand, das Kind was das seine war, konnte mein Leib nicht halten und dann Beorgan, dieser verfluchte Feigling. Erst wollte er mir zur Seite stehen, dann als wir endlich dabei waren uns ein leben auf zu bauen, ich das meine wieder zurecht gerückt habe, da verließ er mich und das Kind was ich trug.
Wie viel ist nur geschehen. Charls wollte mir Freund sein, doch ohne zu begreifen, wurde ich mehr als eine Freundin und genoss das vertrauen was wir in all der Zeit füreinander aufgebaut hatten. Wie nah wir uns doch standen, zu zeiten als ich noch dem Haus Amarnartha diente. nun war ich Dame zu Askina und ein Dorn im Auge der Fürstin Erodwyen geworden. Wer hätte das schon gedacht, ich die ehrvolle. Wieder bindet mich ein Eid und doch sollte es mir helfen.
Ein Traum, ein Traum von einem ruhigen Leben und dann die geschehnisse.
Foragol war wieder aufgetaucht, schon als ich an Beorgans Seite stand, doch irgend etwas hielt uns fern voneinander und als ich fast wieder die Seine sein konnte, war es Charls der mich an sich nahm. Was habe ich bloß getan und was habe ich zu gelassen?
Foragol war wie eine Sucht, eine sucht die ich nicht bekämpfen wollte und doch tat ich es durch Charls. Das mein herz aber leidete in all der Zeit, das wusste niemand. ich war hin und her gerissen und ertrug schweigend den Tod Foragols, als jener Mann es tat, der mir Freund war. Ich wusste es und ich wusste noch mehr, doch wieder war ich am schweigen, für einen Eid und für Freundschaft, Liebe und Vertrauen.
Alles ist verwirrend, alles durcheinander in meinem leben und selbst die Frage nach dem Warum ist nicht mehr zu beantworten. Das sie mich in Bree entführten, das war ich selber schuld. ich wusste das sie mich hohlen würden und ich wusste genau wer es sein würde. Ich habe es zu gelassen, doch es war das beste was passieren konnte.
Meine Ehre? Mein Stolz? Ich habe mehr Ehre und Stolz als jeh zuvor und ich habe meinen Willen dinge zu erreichen, weil ich gelernt habe Gefühle zu verbergen. Ich bin bereit für mein neues leben und bereit den Eid nun zu brechen. Ich habe meine Schuld beglichen, habe versucht Charls vor einem urteil zu retten, auch wenn man es mir nicht ab nahm, so bin ich nun bereit zu gehen.
Die Wachen werden mich raus lassen, den sie werden denken ich gehe mal wieder nur spazieren, bin ich doch angeblich wieder so gut wie geheilt, habe fast ganz meine Erinnerungen zurück. Oh ich sollte vorsichtig sein. Nicht das jemand bemerkt welches Spiel ich betrieben habe. Doch musste es sein. Es war der Weg, der Weg mich zu befreien und mich zu dem zu machen was gewünscht war.
Sieraiel Anwulfsdother, eine Frau der man nichts mehr an haben kann. Meine Gedanken sind Frei, ich bin Frei und ich bin teil einer Welt, die ich alleine bestimme. Wo hin ich gehe, wie ich gehe und wer mit mir geht. Rohan ist nur ein Bruchteil dieser Welt und der König einer von vielen. Ich bin nicht mehr die Frau aus Rohan, ich bin die Finstere, der man nicht mehr weh tun wird, weil es nichts gibt was mich wirklich verletzten kann.
Ich bin weniger als eine Sklavin, doch mehr als eine Königin, ich bin ein Rabe, frei und finster!
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