Ich erinnere mich.
Ich wollte Vilin, meine Tochter retten… doch, ich kam zu spät. Am Ende waren es nur drei Männer. Ich hatte sie aufgespürt, wollte Vilin retten. Ich verfolgte sie bis zu einem Flussbett ganz in der Nähe des alten Hügelgrabes. Sie kniete dort und weinte. Ich legte einen Pfeil an, doch bevor ich zum Spannen kam schlitzte der Glatzkopf ihr die Kehle auf. Ich ließ den Pfeil langsam fallen… es konnte nicht passiert sein. Ich wusste nicht mehr was geschah, ich schrie glaube ich und sie entdeckten meine Position, schlugen mich nieder und zogen mich in das Flussbett. Ich hörte noch wie sie lachten und auf mich einschlugen. Wie sie scherzten.
Ich sah immerzu zu meiner kleinen Tochter. Ihr rotes Haar verdreckt in der matschigen Erde, ihre Augen wie sie mich kalt und leer anstarrten. Warum war das alles geschehen? Was hatte ich falsch gemacht? Ich weiß es nicht. Es ist die kalte Ungerechtigkeit. Warum haben sie nicht einfach mich getötet und alle anderen Leben gelassen? Ich fing an ROT zu sehen. Ich wurde vollkommen wahnsinnig. Ich brüllte ihnen Blut entgegen und schlug wild um mich. Ihr Lachen wich der Angst. Das konnte ich nun spüren.
Mit einem Schlag meines Ellbogens rammte ich den Kerl rechts von mir weg. Den zweiten sprang ich um und drückte ihm mit einer einzigen Bewegung den Kehlkopf ein. Dann schnappte ich mir sein Schwert und spießte den Kerl von Rechts auf, als er sich auf mich stürzen wollte. Ich war zu schnell für sie. Dann rappelte ich mich mit dem Schwert auf und suchte den Glatzkopf. Er stand ein wenig links und ging langsam zurück. Hatte sein Schwert gezogen. Er konnte mir nicht entkommen, das wusste er. Er musste kämpfen, doch er hatte Angst was geschehen würde. Ich spürte das. Es ist ein uralter Instinkt der in mir geweckt wurde.
Er versuchte es mit Vernunft, sagte, dass wir über alles reden könnten. Aber ich ging nur langsam um ihn herum. Gebückte Haltung, knurrte und fletschte die Zähne absolut bösartig. Er musste sterben. Ich wollte ihn töten, mit meinen Händen und es genießen. Ich griff mit dem Schwert an, doch ich wollte nur, dass er versucht zu parieren. Ich ließ mein Schwert los und sprang ihn einfach um. Er hielt die Klinge zwischen uns und riss mir erst Lippe und Kinn auf und dann meinen Hals, doch ich drückte schon meine Daumen in seine Augen.
Weiter werde ich nicht schildern, was ich mit ihm getan habe. Es war ein schmerzvoller Tod. Dafür hatte ich gesorgt. Ich sah mich um, sah auf meine Tochter… Vilin. Stand einfach nur dort herum. Schmerz durchfuhr mich. Wie ein Blitz. Ich sah nach unten und erblickte eine Pfeilspitze aus meinem Oberschenkel ragen. Ich drehte mich um. Sah mehrere Männer auf mich zu Rennen. Bogenschützen, Schwertkämpfer. Sie blickten auf den toten Glatzkopf und blieben stehen. “Der DÄMONISCHE Witwer!”, brüllten sie und schossen weiter. Ich sprang zur Seite und humpelte auf den Fluss zu.
- Der Witwer.
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